Jasdorf

 

Einheit: 6./261 (1. Zug)
Batteriechef:  -
Scheinwerfer: 200cm
Bewaffnung: 1 x 2cm Fla-MG "Oerlikon"

Am Scheinwerferstandort "Jasdorf" ereigneten sich im Laufe des Krieges zwei schwere Unglücke. Am 24.10.1941 stürzte ein englisches Flugzeug direkt auf die Stellung. Hierbei gab es auch mehrere Tote und Verletzte unter der Scheinwerferbesatzung. Die Besatzung der Flugzeuges kam hierbei ums Leben. Die vollkommen zerstörten Geräte der Anlage wurden nach diesem Unglück erneuert, der kleine 150cm-Scheinwerfer durch einen größeren 200cm-Scheinwerfer ersetzt.
(Siehe dazu auch den Bericht zum Flugzeugabsturz auf diese Stellung am 24.10.1941)

 

 

Rechts: Der vollkommenden zerstörte Scheinwerfer, in den der leichte Bomber vom Typ "Handley Page Hampden" in der Nacht des 24.10.1941 hinein gestürzt war.

Eineinhalb Jahre später, am 04.04.1943 ereignete sich das zweite Unglück an dieser Scheinwerferbatterie. In unmittelbarer Nähe zur Anlage detonierte während eines englischen Nachtangriffes eine Luftmine. Nach der unvorstellbar heftigen Explosion herrschte im wahrsten Sinne des Wortes Totenstille. Irgendwann hörte man von der in einiger Entferung befindlichen 2cm-Stellung laute Schreie. In nur drei Meter Entfernung war die Luftmine neben der Stellung explodiert und hatte einen sehr flachen Trichter im Boden hinterlassen. Auf zwanzig Meter Länge war der zwei Meter hohe Knick einfach weggerissen und die Geschützstellung komplett zerstört. Die durch den Luftdruck getötete Geschützbedienung lag mit weit aufgerissenen Uniformen am Boden, aus ihren Mündern und Nasen quoll Blut. Fünf Mann der Bedienung waren tot. Der Geschützführer hockte da, als würde er noch leben. Neben der Geschützstellung befand sich ein hölzerner Erdbunker, aus dem Schreie zu hören waren. Es war der Koch, der von einem Splitter getroffen wurde, der ihm einen tiefen Schnitt quer über das Gesicht zugefügt hatte. Der enorme Luftdruck, der bei der Explosion der Luftmine entstand, hatte auch die Unterkunftsbaracke in sich verschoben und das Dach des in etwa 500m entfernten Bauernhauses stark eingedrückt. Da auch die Telefonleitungen, die zum Untergruppenkommando nach Röbsdorf führten und zerstört wurden, kam die ärztliche Hilfe erst sehr spät. Auch die Obergefreiten Herzog und Stricker waren unter den Toten. OG Herzog hatte das Unglück am 24.10.1941 überlebt und dabei verwundet. Es wurde ihm danach angeboten den Wehrdienst beenden zu können, er lehnte dies aber ab und meldete sich wieder zur Scheinwerferbatterie Jasdorf zurück. Von ihm kam damals die Anregung, den Toten von 24.10.1941 ein Denkmal zu setzen. Der gelernte Maurer Stricker und einige andere der überlebenden Mannschaft haben dann das Denkmal entworfen. Die Feldsteine wurden aus der näheren Umgebung von den Feldern gesammelt, in Form gebracht und schließlich das Denkmal, das sich rechts neben der Landstraße nach Schlesen, auf Höhe Vossberg befindet, errichtet.

Die gefallenen Soldaten:

24.10.194104.04.1943
MA. Maat Herbert DreherObergefr. Bernhard Stricker
MA. Gefr. Wilhelm MetzObergefr. Johann Wendel
MA. Gefr. Willi SpredaObergefr. Herbert Herzog
M. Artl. Erich RambowObergefr. Günter Raschke
M.Artl. Kurt Becker

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