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Tödlicher Irrtum eines englischen Navigators

GouldDer 29-jährige James Dugald Gould ist Co-Pilot und Navigator der Royal Air Force. Am 19.08.1941 ist er auf der Handley Page Hampden mit der Kennung AE319 als Navigator eingesetzt. Die Besatzung mit vier Mann an Bord startet am Abend vom englischen Flugplatz Scampton, ihr Weg führt sie über die Nordsee nach Osten. Ihr Auftrag lautet: Bombenangriff auf Kiel.

Die Maschine erreicht mit 48 weiteren Flugzeugen zwischen 23.40 Uhr und 01.10 Uhr die Dithmarscher Bucht, ein Teil des kleinen Verbandes überfliegt Flensburg und Laaland, 5 Flugzeuge fliegen über Hamburg nach Lübeck und drehen von dort zum Großangriff auf Kiel. Von diesen 49 Maschinen erreichen nur 29 die Flakzone und von diesen nur 7 die Bombenabwurfzone Kiel. Es erfolgt der Abwurf von Spreng- und Brandbomben sowie von Flugblättern und nachgeahmten Reichskleiderkarten auf den Kieler Stadtrand und die benachbarten Landkreise. Um 02.12 Uhr wird für Kiel der Fliegeralarm aufgehoben, die feindlichen Maschinen befinden sich bereits auf dem Rückweg nach England.

Ein Teil des zurückfliegenden Verbandes, darunter auch die Page Hampden AE319, wird noch vor Erreichen der englischen Küste von deutschen Nachtjägern angegriffen. Kurz nachdem der Pilot mehrere Ausweichmanöver durchgeführt hat bemerkt er, dass plötzlich ein starker und kalter Luftzug vom vorderen Bereich des Flugzeuges durch die kleine Maschine strömt, den er sich nicht erklären kann. Er kann weder technische Störungen noch irgendwelche Treffer aus den Bordwaffen der Nachtjäger feststellen. Erst nach der Landung auf dem Flugplatz in Scampton bemerkt der Pilot mit Entsetzen, dass sich der Navigator Gould nicht mehr an Board der Maschine befindet. Schnell stellt die Besatzung fest, dass die Notausstiegsluke des Navigators (die sich im Bug der Maschine befindet) nach innen geöffnet ist. Sie lässt sich einwandfrei bewegen und auch wieder schließen, ein plötzliches Öffnen der Luke, wie durch Treffer von Bordmunition oder durch den Luftdruck explodierender Flakgranaten kann ausgeschlossen werden, es befinden sich keine Schäden an der Page Hampden. Erst als man feststellt, dass sich auch der Fallschirm des Navigators nicht mehr in der Maschine befindet, kommt man zu dem Schluss, dass der Navigator selbständig die Maschine durch den Ausstieg aus der Notausstiegsluke verlassen haben muss. Man kann sich das nur dadurch erklären, dass er während des Angriffs durch die deutschen Nachtjäger und den durchgeführten Ausweichmanövern einen Befehl des Piloten missverstanden und irrtümlich einen Befehl zum Fallschirmausstieg verstanden haben muss. James Dugald Gould kehrt nicht wieder zurück. Seine Leiche wird am nächsten Tag in der Nordsee aufgefunden und am 25.08.1941 auf dem Nordfriedhof in Kiel (Grablage: 2.C.8.)beigesetzt.

Die Besatzung, mit einem neuen Navigator an Bord, startete zwei später zu einem Feindflug nach Oslo, um dort im Hafen Minen zu legen. Hierbei wird die Maschine abgeschossen und stürzt in der Nähe von Sandvika in Norwegen ab, der Bordschütze und der Pilot kommen dabei ums Leben...

 

Geborgene Rolls Royce Merlin Triebwerke restauriert!

RR-Merlin-XX-13548d9e48e5d77.jpgNach der Bergung der vier Flugzeugmotoren der bei Höbek abgestürzten Halifax JD150 wurden diese mit Absprache des Archäologischen Landesamtes an ein englisches Museum übergeben. Der erstaunlich gute Erhaltungszustand der V-12 Triebwerke war bereits während der Bergung mit Hilfe des Kampfmittelräumdienstes deutlich zu erkennen.

Im Wingsmuseum begann man umgehend die Einzelteile und die Motoren mit einem enormen Zeitaufwand aufwendig zu restaurieren. Man entschloss sich sogar dazu, einen dieser Motoren wieder in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen. Zahlreiche Fotos dazu finden Sie hier.

russee-a28Erstmals veröffentlichte Fotos von der ehemaligen Scheinwerferbatterie in Kiel-Russee.

Der damalige Standort der Batterie ist heute komplett überbaut. Einige Aufnahmen zeigen das Bahnhoftsgebäude, das heute noch vorhanden ist, und ist heute hilfreich für eine geografische Orientierung des Umfeldes.

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Berichte über die letzten Bomben- und Tieffliegerangriff auf Kiel, in der Zeit vom 02.04.1945 bis zum 04.05.1945 - dem Kriegsende, dem Tag, an dem eine englische Abordnung das Kieler Rathaus betritt und für Kiel der letzte Tag des zweiten Weltkrieges zu Ende ging.

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Aus den Kriegstagebüchern der Marineflakbrigade Kiel

Kiel-Pries / Dreilinden

Auf dieser Seite werden auszugsweise Inhalte aus den Kriegstagebüchern, den Meldungen des Flugwachkommandos und der Flugmeldeabteilung der Marineflakbrigade in Kiel-Pries/Dreilinden wiedergegeben. Aufgeführt werden in erster Linie Meldungen und Berichte über die Zeitpunkte und Art der Durchführung der alliierten Bombenangriffe und deren Zerstörungen im Raum Schleswig-Holstein und den angrenzenden Landesteilen. Aufgrund der zahlreichen Dokumente werden diese Berichte hier nach und nach erweitert und veröffentlicht.

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