Taterborn

 

Flugzeugtyp:
Vickers Wellington III
Absturzdatum:
18.04.1942
Absturzzeit:
03.56 Uhr
Absturzursache:
Abschuss durch Flak
Werknummer:
X3655
Rufzeichen:
SR-V
Besatzung:
6 Mann (4KIA 2POW)
MACR:
-
Einheit:
101. Squadron
Startflugplatz:
Bourn
Startzeit:
23.45 Uhr
Herkunftsland:
GB
 In der Zeit von 01.45 Uhr bis 04.00 Uhr des 18.04.1942 überfliegen 11 feindliche Flugzeuge die Westküste Schleswig-Holsteins. Von 02.50 Uhr bis 03.10 Uhr strömen weitere 4 Maschinen aus nördlicher Richtung ins Landesinnere. Aus dem Raum Hamburg - Lübeck kommend, dringen 6 Feindflüge in der Zeit von 02.20 Uhr bis 03.45 Uhr in Richtung Kaiser-Wilhelm-Kanal, 1 Maschine nimmt Kurs auf Laaland. Von den 22 einfliegenden Maschinen erreichen nur 7 die Flakzone um Kiel, eine einzige Maschine überquert das Kieler Stadtgebiet von Südost nach Nordwest. Es sind Störflüge, die die deutsche Luftverteidigung vom eigentlichen Ziel (Hamburg) ablenken sollen. Ein Angriff auf Kiel hat in dieser Nacht nicht stattgefunden.

Die Besatzung der Wellington X3655 gehörte zu den 7 Maschinen, die aus dem südlichen Raum nach Norden einfliegen sollten. Laut vorliegenden Karte des Flugwachkommandos (Fluko) ist es nur 7 Maschinen gelungen aus dem Raum Hamburg - Lübeck nach Norden vorzudringen. Vermutlich gehörte die Wellington X3655 zu dieser Gruppe und versuchte als zweite Maschine in Richtung Laaland zu gelangen. Es konnte bisher nicht geklärt werden, was zum Absturz dieser Maschine führte. Zeitzeugen berichten, dass der englische Bomber brennend abgestürzt sei. Es ist durchaus denkbar, dass beide Flugzeuge, die Kurs in Richtung Laaland nahmen, bereits im Raum Hamburg durch Flak oder deutsche Nachtjäger unter Beschuss genommen wurden und versuchten die gefährliche Flakzone um Kiel zu umgehen.

Die Wellington stürzte in der Nähe von Taterborn (Kreis Segeberg) um 03.56 Uhr ab. Von der sechsköpfigen Besatzung konnten sich lediglich zwei Mann durch Fallschirmabsprung aus der brennenden Maschine retten. Mindestens zwei Besatzungsmitglieder verbrannten in den Trümmern ab Absturzort.

Für die Kartierung der Absturzstelle wurden drei Tage benötigt, da sich das Trümmerfeld auf einer Fläche von 1,5 ha ausgedehnte. Bei den geborgenen Fundstücken handelt es sich hauptsächlich um Teile der Flugzeugkonstruktion. Es wurden aber auch zahlreiche Überreste der Bordinstrumente, Sauerstoffanlage und ein komplett erhaltenes Bombenschloss geborgen. Die folgenden zwei Fotos zeigen das zerlegte (links) und montierte (rechts) Bombenschloss, das komplett aus Edelstahl gefertigt ist. Von einem Relais angesteuert, wurde die Verriegelung mechanisch geöffnet, dass wiederum zum Abwurf der Bombe führte.

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