Flugzeugtyp:
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Gloster Meteor III (F) |
Absturzdatum:
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16.06.1947 |
Absturzzeit:
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10.10 Uhr |
Absturzursache:
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Flugunfall |
Werknummer:
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EE411 |
Rufzeichen:
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- |
Besatzung:
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1 Mann (1KIA) Flight Lieutenant James Mason |
MACR:
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- |
Einheit:
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266. Squadron |
Startflugplatz:
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Lübeck |
Startzeit:
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10.00 Uhr |
Herkunftsland:
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GB |
An diesem Morgen startete Flight Lieutenant James Mason mit seiner Gloster Meteor Mk. III (F) EE411 um 10.00 Uhr vom Flugplatz Lübeck, um an einem Manöver mit Heeresverbänden teilzunehmen. Unter der Führung des Flight Officers Bishop hoben drei Gloster Meteor ab. Als taktische Nummer 1 startete FO Bishop, gefolgt von seinem Rottenflieger und stellvertretendem Staffelkapitän Leutnant Walkington, als taktische Nummer 3 an Steuerbord, James Mason folgte als taktische Nummer 2 an Backbord. Nach dem Start flogen die drei Maschinen eine Platzrunde in 400 m Höhe und nahmen dann eine lockere Gefechtsformation ein. Wenige Meilen westlich von Bad Oldesloe wurde die Formation von Flight Lieutenant Bazelgette überrascht, der einen Scheinangriff von hinten rechts gegen die taktische Nummer 3 (Walkington) flog. Auf eine Entfernung von etwa 1.000 Yards erkannte der Formationsführer Bishop die Gefahr und befahl das sofortiges Ausweichen um 90° nach Links. Während die drei Flugzeuge eine Kurve einleiteten, stiegen drei Maschinen in die Höhe. Nachdem die Flugzeuge auf ihrem neuen Kurs flogen, befahl Bishop eine weitere Kurve um 180 ° nach links, was dazu führte, dass die Maschinen nun frontal auf den Angreifer zuflogen. Während des zweiten Manövers drehte Mason direkt in das Flugzeug des Formationsführers und flog damit durch den Abgasstrahl von Bishop. Durch den dadurch entstandenen Strömungsabriss drehte Mason sich mit seiner Gloster nach links um die eigene Achse und überzog die Maschine. Das Flugzeug rollte in einem steilen Bahnneigungsflug von ca. 45° noch weitere eineinhalb Umdrehungen um die eigene Achse und schlug gegen 10.10 Uhr Uhr etwa 15km nordwestlich von Lübeck in der Nähe von Sülfeld auf.
Oben; die Armbanduhr von James Mason. Sie zeigt 11.10 Uhr (Zulu-Zeit) an und blieb beim Aufschlag stehen. Sie wurde in dem Matsch der Ausgrabung fast übersehen und konnte von mir gerade noch gerettet werden.
Am 23.03.2006 fand die Ausgrabung durch das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein unter der Leitung von Dr. Willi Kramer statt. Initiator und Organisator vor Ort war der ehrenamtliche Archivar der Gemeinde Sülfeld, Ulrich Bärwald, der diesen Absturz auch recherchiert hatte.
Augenzeugenberichten berichteten von einem Flugzeugabsturz gegen Kriegsende, allerdings war man sich nicht einig darüber, ob es sich um eine Propellermaschine oder einen Düsenjäger handelte. Ein weiterer Augenzeuge war sich sicher, dass sich der Absturz kurz nach dem Krieg zugetragen hatte. Der Termin für die Bergung der Maschine würde sehr kurzfristig festgelegt, da das Norderbestetal, in dem sich das Wrack befand, renaturiert werden sollte. Der Hinweis auf ein mögliches, noch vorhandene Flugzeugwrack beschleunigte den Bergungszeitraum, zumal von einer nicht absehbaren Umweltverschmutzung zu erwarten ist, wenn der im Wrack befindliche Kraftstoff Jahre später austreten würde.
59 Jahre nach dem Absturz dieses Flugzeuges wurden die Gebeine des Piloten Flight Lieutenant James Mason und zahlreiche Wrackteile, unter Führung von Dr. Willi Kramer vom Archäologischen Landesamtes, geborgen. Der ehrenamtliche Archivar der Gemeinde Sülfeld setzte sich mit mir in Verbindung und bat um Unterstützung und Hilfeleistung für die Durchführung und Bergung dieser Maschine.