Bombenangriff auf Karlsruhe am 02.09.1942

Der stellvertretende Bezirksstellenleiters Schmidt der Werkluftschutzbezirksstelle Karlsruhe machte am 15.09.1942 folgenden Bericht über den Bombenangriff auf Karlsruhe:

Etwa 120 – 200 Flugzeuge waren an dem Angriff beteiligt. Der Angriff hat sich etwa so entwickelt, dass zunächst Zerstörerflugzeuge in erster Linie mit Bordwaffen die Flakstände angriffen und zum Teil zum Schweigen brachten. Die dann anfliegenden Bomber haben zum größten Teil im Tiefflug ihre  Ziele diese Ziele waren in der Stadt fast alle großen Gebäude und das gesamte Industrieviertel im Westen der Stadt Mühlburg und Rheinhafen. Dementsprechend waren in der eigentlichen Stadt Karlsruhe verhältnismäßig geringe Schäden feststellbar, unter anderem die technische Hochschule, einige öffentliche Gebäude am Platz der SA, Kunsthalle, einige Schulen, einige Krankenhäuser, einige Kasernen, eine Kirche. Die sonstigen Schäden im eigentlichen Zentrum der Stadt beschränkten sich auf solche durch Brandbomben.  Am Westrand der Stadt ist die Westendstraße die einzige völlig ausgebrannte Straße. Es handelte sich hier um verhältnismäßig gut und vornehmer  gebaute Gebäude.

Es sind bisher 2 Luftminen und ungefähr 8000 Stabbrandbomben und viele kleinere Sprengbomben festgestellt. 1500 Stabbrandbomben wurden alleine in Werkluftschutzbetrieben festgestellt.

Von 60 Werkluftschutzbetrieben sind 32 getroffen. 5 Totalschäden, mehrere sehr schwer beschädigt. In der Stadt schätzt man insgesamt 50 Tote, bis jetzt sind 36 festgestellt, ferner 8000 Obdachlose.  Unter den Kulturstätten ist auch Scheffels Geburtshaus zerstört.

Ganz allgemein sind die vor den Schutzräumen aufgestellten Betonklötze in Karlsruhe mit starken Eisenklammern ausgerüstet, um sie leichter anheben zu können.

Feuersturm in Berlin am 22.11.1943

Der folgende Bericht stammt von einem unbekannten Verfasser und spiegelt sehr detailliert seine persönlichen Erlebnisse kurz nach dem ersten Großangriff auf Berlin wieder, wie sie von tausenden Menschen in zahlreichen anderen Städten ähnlich oder noch schlimmer erlebt haben. Nicht zu vergessen, dass unzählige Bomben nicht nur aus amerikanischen und englischen, sondern auch aus deutschen Flugzeugen gefallen sind.

Persönliche Beobachtungen beim ersten Großangriff auf Berlin am 22.11.1943

Ich befand mich am Abend des 22.11.1943 im D-Zug Kiel-Berlin. Kurz hinter Ludwigslust war Fliegeralarm gegeben, der sich dadurch äußerte, dass der gesamte D-Zug in Dunkel gehüllt würde und verhältnismäßig langsam weiterfuhr. Nach mehrmaligem Halten gelangten wir gegen 09.30 Uhr nach Bahnhof Albrechtshof (eine Vorortstation vor Spandau-West).

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