Flugzeugtyp:
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Boeing B-17F |
Absturzdatum:
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19.05.1943 |
Absturzzeit:
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– |
Absturzursache:
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Abschuss durch Jagdflugzeuge |
Werknummer:
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41-24483 „SPIRIT OF ALCOHOL“ |
Rufzeichen:
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– |
Besatzung:
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11 Mann (6KIA 4POW 1MIA) |
MACR:
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15632 |
Einheit:
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91BG 322BS |
Startflugplatz:
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– |
Startzeit:
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– |
Herkunftsland:
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USA |
Ab 12.44 Uhr erfolgte in 8000m der Einflug eines größeren feindlichen Verbandes 150km westlich von Sylt. Die ersten zwei Wellen, mit etwa 60 Flugzeugen, gingen über die Flensburger Förde und griffen die Flensburger Werften zwischen 13.22 Uhr und 13.25 Uhr von Osten her an. Die folgenden vier Wellen, von etwa 120 Flugzeugen, gingen zwischen 13.16 Uhr und 13.19 Uhr auf Südostkurs über Eiderstedt und Rendsburg zum Angriff auf Kiel aus Westen und Südwesten. Der Abwurf von Bomben (erster Abwurf bei Kiel um 13.29 Uhr) erfolgte nur auf die südlichen und südöstlichen Stadtrandgebiete. Die Kieler Werften wurden nicht getroffen. Im Raum Kiel verzeichnete die MarineflaK mindestens 7 Abschüsse. Inwieweit die insgesamt 87 gestarteten deutschen Abfangjäger – darunter 16 Fw-190 aus Husum und 4 Me-110 aus Schleswig – an den anderen Abschüssen beteiligt waren, konnte bisher nicht festgestellt werden.
Das Ziel dieser Boeing waren an diesem Tag die Kieler Hafenanlagen. Das Besondere an der Zusammenstellung der Besatzung war, dass sich auch ein britischer Reporter an Bord der „Spirit of Alcohol“ befand, der über den amerikanischen Luftkrieg berichten sollte. Über dem Kieler Stadtgebiet wurden die Feindmaschinen in heftige Luftkämpfe verwickelt, wobei die deutschen Jagdflugzeuge durch die Formation der B-17 Bomber hindurch flog und das Feuer mit den Bordwaffen eröffnete. Mehrere 20mm Geschosse der Bordkanonen schlugen in den Motor Nr.3 der „Spirit of Alcohol“ ein. Die Maschine verlor darauf sehr schnell an Höhe und Geschwindigkeit und schließlich auch den Anschluss an die Formation. Wenig später schlugen erneut 20mm Geschosse in das Flugzeug ein, wobei der britische Reporter getötet wurde. Nur wenigen Besatzungsmitgliedern gelang die schwer angeschlagene Maschine rechtzeitig zu verlassen, wobei von anderen Flugzeugbesatzungen nur vier Fallschirme beobachtet werden konnten. Kurze Zeit später stürzte die B-17 in die Kieler Förde und explodierte beim Aufschlag.
Einer der gefallenen Besatzungsmitglieder ist der MG-Schütze Sgt. Arthur L. Poston. Von seinem amerikansichen Familienangehörigen Bobby Poston stammen die hier gezeigten Fotos und der Bericht über den Abschuss dieser Maschine.