Luftangriff auf Kiel

Montag, 22.05.1944

(1) 342 B-17 mit dem Ziel des Kieler Hafengebietes. 289 trafen das primäre Ziel, 5 Maschinen trafen weitere Ziele. 5 B-17 abgeschossen, 210 Maschinen beschädigt. 4 Besatzungsmitglieder getötet, 3 verwundet und 78 vermisst

(2) „Eine größere Anzahl feindlicher Seeminenflugzeuge ist eingeflogen und vermint die Ostsee. Zeitweise lebhaftes Flakfeuer. Mehrere nordamerikanische Bomberverbände griffen Kiel an. 20 Minuten nach Auslösung des Alarms fielen die ersten Spreng- und Brandbomben. Starker Beschuss besonders durch die schwere Flak. Es wurden u.a. zerstört oder beschädigt: das Rathaus durch Brandbomben im Dachgeschoss, beim Tiefbauamt, das Stadttheater, die Sparkasse und die Kinderklinik am Lorentzendamm, das Arbeitsamt, die Lehrmeierei, das Intendanturgebäude in Düsternbrook, wo ca. 15 sowie das Bekleidungsamt Langer Segen, wo ca. 33 Menschen ums Leben kamen, ferner Häuser in der Rathausstraße, Knooper Weg, Kehden-, Holsten-, Küterstraße, Lorentzendamm, Schloßgarten, Brunswiker Straße, Markt, Dänische Straße., Schuhmacherstraße, Flämische Straße., die persianischen Häuser und die Nikolaikirche, Dahlmannstraße, Koldingstraße, Karl-, Preußer- und die Christianistraße. Außerdem haben die Stadtteile Ellerbek und Wellingdorf sowie die Deutschen Werke und die Howaldtswerke sehr gelitten. Durch den starken Wind griff das Feuer sehr schnell um sich. Es mussten viele Feuerwehren von außerhalb hinzugezogen werden. Bei der Straßenbahn müssen mehrere Linien für längere Zeit den Betrieb einstellen. Gas, Wasser und Licht gibt es in vielen Haushaltungen für mehrere Tage nicht. Im ganzen wurden ungefähr 600 Spreng- und mehrere tausend Brandbomben auf das Kieler Stadtgebiet abgeworfen. Dies wird wohl bisher der größte und schwerste Angriff auf unsere Gauhauptstadt gewesen sein„.

(3) „Mittags der schwerste Angriff den Kiel je erlebt hat, ein erheblicher Schaden wurde angerichtet von der Ringstraße bis zum alten Markt und von Eros bis zur Schlossbrauerei überall Feuer. Unter anderem die schöne Sparkasse am kleinen Kiel, Jacobsen am Markt, Hof-, Alte Rats- und Schwanenapotheke, verschiedene Klinikgebäude, mehrere Kirchen, Kaiser-Wilhelm-Stift am Knooper Weg u.v.a. In der Brunswikerstraße kam Wilhelmine Lepthien ums Leben im Keller„.

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